Infekte vermeiden - das kann ich tun

Jeder kann etwas tun, um Ansteckungen zu vermeiden und sich und andere zu schützen. Neben allgemeingültigen Hygieneregeln, gibt es für Krebspatienten einige zusätzliche Dinge zu beachten und Tipps, wie sie den Alltag trotzdem gut bewältigen können.
Um Ansteckungen und Infektionen zu vermeiden, gibt es einige Vorsichtsmaßnahmen. Einige davon wurden gerade in den letzten Jahren immer wieder zur Grippe- und Erkältungszeit angeraten, denn anstecken möchte sich natürlich niemand. Menschen mit eingeschränktem Immunsystem sollten diese anwenden und darüber hinaus noch genauer auf Infektionsrisiken achten.
 
So oft wie möglich Hände waschen!
Man kann es gar nicht oft genug betonen: Regelmäßiges Händewaschen oder -desinfizieren schützt, und zwar jeden. Zu Hause reichen meist Wasser und Seife, für unterwegs gibt es kleine Flaschen mit Desinfektionsmitteln. Wichtig: Diese sollten gegen Bakterien und gegen Viren wirken! Man kann zu viel Handkontakte mit möglichen keimbelasteten Stellen vermeiden. Händeschütteln muss, vor allem in der Grippezeit, nicht sein. Das Anfassen von Türklinken und Aufzugknöpfen kann man umgehen, indem man den Ellenbogen einsetzt. Auch der Einsatz von Einmalhandschuhen, zum Beispiel bei Haushaltsarbeiten, schützt. Keime können auf Oberflächen wie Smartphones und Tastaturen mitunter lange überleben. Mehr Aufmerksamkeit gegenüber Alltagsgegenständen, die immer angefasst werden, ein gewissenhaftes Händewaschen und eine regelmäßige Reinigung von Oberflächen helfen. 
Grippeimpfung mit dem Arzt besprechen
Eine Grippeimpfung wird üblicherweise auch für Patienten mit sekundärem Immundefekt empfohlen und sollte mit dem betreuenden Arzt besprochen werden. Die Impfung hilft zum einen, die Häufigkeit von Grippeinfekten zu verringern, und senkt zudem das Risiko für begleitende bakterielle Infektionen und schwer verlaufende Lungenentzündungen. 
Bazillenschleudern auf Abstand halten
Gerade Patienten mit stark eingeschränktem Immunsystem sollten potenziell ansteckende Menschen auf Abstand halten und sich zum Beispiel von großen Menschenansammlungen während der Grippezeit fernhalten. Auf jeden Fall sollten die Patienten Kontakt zu Grippekranken und Personen mit Durchfall, Fieber, Bindehautentzündungen oder unklarem Hautausschlag vermeiden. Auch Kinderkrankheiten wie Windpocken, Masern, Keuchhusten und Röteln sind sehr ansteckend. 
Schimmelpilze nicht unterschätzen

Bei stark immunsupprimierten Patienten ist das Risiko von Pilzinfektionen hoch. Deswegen sollte der Kontakt mit Pilzsporen vermieden werden. In der Biotonne oder im Komposthaufen finden sich sehr viele Sporen, von denen sich diese Patienten unbedingt fernhalten sollten. Insgesamt sollte Gartenarbeit am besten abgegeben werden. Ins Schlafzimmer gehören keine Topfpflanzen, da sich in der Erde ebenfalls Pilzsporen befinden können. Ein vom Schimmelpilz befallenes Haus sollte saniert werden, denn ein Pilzbefall stellt für alle Familien­mitglieder, besonders aber für Immunsupprimierte, ein Gesundheitsrisiko dar.

Menschen mit eingeschränktem Immunsystem sollten sich an diese Vorsichtsmaßnahmen halten und darüber hinaus sehr genau auf Infektionsrisiken achten, um eine Ansteckung möglichst zu vermeiden. 
 
Prof. Dr. med. Mathias Rummel

Prof. Dr. med. Mathias Rummel

UKGM Universitätsklinikum Gießen

Prof. Rummel erklärt, was Patienten selbst tun können, um sich vor Infekten zu schützen.

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